Schauinsland-reisen ist ein mittelständisches Familienunternehmen mit Sitz in Duisburg. Detlef Schroer (56) – Reiseverkehrskaufmann und Betriebswirt – leitet den Vertrieb und ist einer der Prokuristen des derzeit viertgrößten deutschen Flugreiseveranstalters. Gegründet wurde Schauinsland im Jahr 1918 als Möbel- und Transportspedition, erst 1932 kamen die ersten fünf Reisebusse dazu. Heute führt Gerald Kassner das Unternehmen in dritter Generation.
Schauinsland-reisen ist Gründungspartner von B4C – Best for Customer. Das Sortimentslabel fußt auf der Partnerschaft zwischen der Reisebüro-Kooperation BEST-REISEN und den Veranstaltern Bentour, Chamäleon, Olimar und Schauinsland-reisen.
Das Interview führte Beate Zwermann am 21.08.2023 im Auftrag der B4C-Partner.
Zwei Jahre besteht die B4C-Partnerschaft mit BEST-REISEN, welche Bilanz ziehen Sie als Reiseveranstalter?
Aus schauinsland-Sicht fällt die Bilanz positiv aus und ich bin sicher, den anderen B4C-Veranstaltern geht es genauso. Es ist uns gelungen, die Partnerschaft mit den Reisebüros der BEST-REISEN zu vertiefen. Unser gemeinsames Ziel, faire Bedingungen in unserer Zusammenarbeit zu leben, kommt bei den Reisebüros an und wird wertgeschätzt. Wir haben ja auch schon vor der B4C-Partnerschaft mit BEST-REISEN gut zusammengearbeitet; jetzt aber fühlen wir uns in der Kooperation verwurzelt. Das ist eine neue Qualität und ein wichtiger Schritt.
Das B4C-Versprechen enthält vor allem qualitative Punkte in der Zusammenarbeit zwischen Vertrieb und Veranstaltern. Werden diese von beiden Seiten erfüllt?
Wir halten uns an die eingegangenen Verpflichtungen und nehmen wahr, dass das in den Köpfen der Reisebüro-Inhaberinnen und -inhaber ankommt. Denken wir zum Beispiel an das Versprechen, die gemeinsamen Kunden nicht direkt anzusprechen. Wir Veranstalter verzichten damit auf eine wichtige Marketingmöglichkeit. Die Reisebüros honorieren das, indem sie uns ihren Kunden vermehrt empfehlen. Das wiederum zeigt sich im Umsatzwachstum und auch deshalb werden wir diesen Weg weitergehen.
Aus aktuellem Anlass diskutiert die Branche über neue Wege in der Zusammenarbeit zwischen Vertrieb und Veranstaltern. Welche Aspekte werden künftig wichtig und welche würden Sie in die B4C-Partnerschaft aufnehmen?
Im Branchenkontext geht es meiner Meinung nach vor allem um eine vernünftige Balance zwischen Vertrauen und Nähe auf der einen Seite sowie einer gesunden Distanz, bei der Grenzen respektiert werden auf der anderen Seite. Alle wichtigen Aspekte der Zusammenarbeit sind gesetzlich und in den Agenturverträgen geregelt. Das muss man nicht durch die Vorgabe „haltet euch bitte an die Gesetze“ ergänzen. Es gibt einen moralischen Kompass, den wir übrigens schon immer mit der BEST-REISEN-Kooperation leben. Deshalb sehe ich hier keinen weiteren Handlungsbedarf.
Wie wichtig sind heute noch die persönlichen Beziehungen und die Nähe zu den Reisebüros bzw. wie sehen Sie die Zukunft des Reisebüros?
Eine gesunde Nähe zu den Reisebüros ist uns schon immer wichtig, denn dadurch entsteht das Vertrauen, das wir im Dreiklang von Kunden – Reisebüro – Veranstalter brauchen. Wir können die Kundenerwartungen nur gemeinsam erfüllen, wenn sich die Reisebüro-Mitarbeiterinnen und -mitarbeiter mit unseren Produkten gut auskennen. Die B4C-Partnerschaft beinhaltet und fördert auch das.
Schauinsland hat in den vergangenen Jahren deutlich Marktanteile bei BEST-REISEN gewonnen. Wir führen das unter anderem auf die B4C-Partnerschaft zurück und arbeiten sehr daran, dieses gegenseitige Vertrauen weiterhin zu stärken. Und um ehrlich zu sein: Bei BEST-REISEN fällt mir das auch persönlich leicht, denn die Kooperation vereint so viele großartige Leute unter ihrem Dach und die Veranstaltungen machen immer sehr viel Spaß. Ich freue mich schon jetzt auf die Jahrestagung im November in der Türkei, die wir zusammen mit allen B4C-Partnern ausrichten.